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Autor-Archiv Rolf Hug

Umfrage: 17 % der Autofahrer sind bereit, andere mitzunehmen, um etwas Gutes für die Mitmenschen und das Klima zu tun

 

Laut repräsentativen YouGov-Umfragen ist eine Mehrheit der Deutschen gewillt, ihren Lebensstil zu Gunsten des Klimaschutzes zu ändern. Und ebenfalls mehr als die Hälfte (55 Prozent) denkt, dass die Senkung des CO2-Ausstoßes im Kampf gegen die Erderwärmung im Mittelpunkt stehen sollte. Auch zum Verzicht ist jeder zweite bereit: Immerhin 56 Prozent würden sogar das Auto in Innenstädten stehen lassen.

Die Mobilitätsplattform Troodle, die mit ihrer App spontanes und sicheres gemeinsames Fahren zum Aufbau einer neuen sozialen und klimafreundlichen Mobilitätskultur organisiert, hat in einer Online-Umfrage auf Twitter untersucht, was Autofahrer motiviert, andere mitzunehmen.

6,6 Millionen Fahrer können einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten, ohne auf das Auto zu verzichten

Zwar sind demnach 45 % generell nicht dazu bereit die freien Plätze in ihrem Fahrzeug zu teilen, aber mehr als die Hälfte spricht sich für gemeinsames Fahren aus: Für 38 % geht es darum, die Fahrtkosten zu teilen und immerhin 17 % sind bereit, andere mitzunehmen, um etwas Gutes für die Mitmenschen, das Klima und letztendlich für sich selbst zu tun.

Damit zählt rund jeder sechste der 39 Millionen Fahrer von Kraftfahrzeugen in Deutschland zu der Zielgruppe, die Troodle mit seiner App für einfaches, sicheres, spontanes, günstiges, flexibles sowie umwelt- und klimafreundliches gemeinsames Fahren anspricht: Wenn es gelingt, dass diese rund 6,6 Millionen Fahrer gemeinsam mit anderen unterwegs sind und damit der Belegungsgrad im Auto von derzeit ca. 1,2 Personen steigt, hat das sowohl einen beträchtlichen Effekt auf den CO2-Ausstoß als auch auf die Verkehrsdichte – ohne auf das eigene Auto zu verzichten!

Besonders für jüngere Leute und Vielfahrer wird immer wichtiger, möglichst schnell und komfortabel ans Ziel zu gelangen. Beim Verkehrsmittel selbst sind sie deshalb nicht mehr wählerisch und legten stattdessen Wert auf intelligente Dienstleistungen rund um die Reise - Smart Mobility genannt.

Smart Mobility: Zahlungsbereitschaft für Mobilitäts-Dienstleitungen wächst

Neben öffentlichen Transportanbietern bringen sich Autobauer und Internetgiganten im Rennen um digitale Dienstleistungen für Reisende in Position. Sie alle wollen sich mit Services für die Reiseabwicklung und Zusatzleistungen unterwegs unentbehrlich machen.

Dank der stark wachsenden Zahlungsbereitschaft in Schlüsselländern wie China, den USA und Deutschland entsteht ein neuer Milliardenmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Strategieberatung Oliver Wyman in der zweiten Ausgabe ihrer internationalen Mobilitätsstudie „Mobility 2040: The Quest for Smart Mobility“.

Beim Kampf um die globale Vorherrschaft gelte es, die wachsenden Ansprüche der Kunden schnell zu erfüllen. So gewinnen auch Extras wie Finanztransaktionen, E-Commerce, Bildung und Unterhaltung an Wert. Anbieter müssten umdenken: Wer sich als Plattform durchsetzen will, dürfe nicht davor zurückschrecken, auch die Konkurrenz zu empfehlen – wenn sie schneller oder günstiger ist.

 

Umdenken in Sachen Mobilität

Die Beziehung zum eigenen Auto sei für viele noch hoch emotional. Umsteigen auf Bus oder Bahn sei kaum vorstellbar. Gerade der Dienstwagen sie für manche mehr Prestigeobjekt als Fortbewegungsmittel. Zunehmend löse sich allerdings die enge Verbindung zum eigenen Auto. Besonders jüngere Leute und Vielfahrer, die mit vollem Terminkalender quer durch die Republik unterwegs sind, denken laut Studie um.

Für sie werde immer wichtiger, möglichst schnell und komfortabel ans Ziel zu gelangen. Beim Verkehrsmittel selbst seien sie deshalb nicht mehr wählerisch und legten stattdessen Wert auf intelligente Dienstleistungen rund um die Reise – Smart Mobility genannt.

 

Personalisierte Mobilitätslösungen für Geschäftsreisen und Freizeit

Welcher lukrative Milliardenmarkt hier entsteht, skizziert die Studie der Strategieberatung Oliver Wyman. Weltweit 7.500 Reisende wurden nach ihren Präferenzen befragt, davon rund ein Fünftel in Deutschland.

„Besonders Geschäftsreisende erwarten personalisierte Mobilitätslösungen von Tür zu Tür, die unterschiedliche Verkehrsmittel flexibel kombinieren“, sagt Joris D’Incà, Partner bei Oliver Wyman und Autor der Studie.

„Aber auch bei denjenigen, die in der Freizeit unterwegs sind, wird eine wachsende Nachfrage nach smarten Mobilitätsangeboten entlang der gesamten Reisekette sichtbar – von Planung und Bezahlung über Echtzeit-Informationen unterwegs bis hin zum Feedback, wenn das Ziel erreicht ist.“

 

Weichen für Smart Mobility werden jetzt gestellt

Die Oliver Wyman-Experten blicken weit in die Zukunft: Auf 200 Milliarden Euro taxieren sie das globale Marktpotenzial für Smart Mobility im Jahr 2040 – vier Milliarden davon in Deutschland. Dennoch dürften Unternehmen keine Zeit verlieren, wenn sie erfolgreich mitmischen wollen.

„Die Weichen für den künftigen Erfolg bei Smart Mobility werden jetzt gestellt“, sagt D’Incà.

 

Zahlungs- und Wechselbereitschaft wächst

International wie auch in Deutschland belegt die Studie eine hohe Akzeptanz von intelligenter Mobilität. Über 80 Prozent der befragten Autofahrer äußern hierzulande die Bereitschaft, ihre Reisegewohnheiten zu ändern, um mithilfe smarter Dienstleistungen andere Verkehrsmittel zu nutzen.

Auch in entgegengesetzter Richtung steigt die Wechselbereitschaft. Ebenfalls rund 80 Prozent der Nutzer des öffentlichen Verkehrs zeigen sich offen dafür, auf das Auto umzusteigen – smarte Dienstleistungen für die Reise vorausgesetzt.

 

Wachsende Aufgeschlossenheit für kostenpflichtige Dienstleistungen

Grundsätzlich beobachten die Berater eine wachsende Bereitschaft, für die neuen Dienstleistungen rund um die Organisation der Reise zu bezahlen. Dabei ergeben sich im Ländervergleich deutliche Unterschiede.

So sagen 97 Prozent der Chinesen, dass sie auch kostenpflichtige Services nutzen würden – aber erst 77 Prozent der Deutschen. „Die Aufgeschlossenheit der Europäer und Amerikaner wird sich auf diesem Gebiet noch weiter erhöhen“, sagt Sebastian Schambach, Berater bei Oliver Wyman und Co-Autor der Studie.

„Das größte Potenzial liegt in den Zusatzservices“, sagt D’Incà. „Einem Anbieter muss es gelingen, ein Ökosystem aufzubauen und sich unentbehrlich zu machen.“

Vorbilder dafür seien Google bei Suchmaschinen oder Facebook bei sozialen Netzwerken. Heute gibt es mit Plattformen wie Quixxit (DB), Moovel (Daimler) oder MOIA (Stadt Hamburg) in Deutschland eine Vielzahl an Anbietern und Apps – doch niemand dominiert den Markt.

Die Berater erwarten einen Konsolidierungsprozess, an dessen Ende wenige globale Anbieter den Markt beherrschen.

 

Anbieter noch weit entfernt von länderübergreifenden All-inclusive-Dienstleistungen

„Wir sind überzeugt, dass es vorher zu qualifizierten Partnerschaften kommt“, so D’Incà.

Von der länderübergreifenden All-inclusive-Dienstleistung für Reisende aber seien die Plattformanbieter derzeit noch weit entfernt. „Sie haben überwiegend Angebote für die Reiseplanung. Daten sammeln sie höchstens, um sie öffentlichen Institutionen zur besseren Verkehrsplanung anzubieten – und nicht, um individuelle Services und Werbung zu generieren“, sagt D’Incà. Bestenfalls würden noch Provisionen durch die Vermittlung von Transportangeboten erzielt.

 

Transportanbieter in Deutschland in der Pole Position

Noch nicht absehbar ist laut Studie, welche Unternehmen den Mobilitätsmarkt der Zukunft beherrschen werden. Besonders Chinesen und US-Amerikaner erwarten, dass große Digitalunternehmen wie Google die Führungsrolle übernehmen.

Die Deutschen hingegen schreiben der Transportbranche die höchste Kompetenz für reisenahe Dienstleistungen in hoher Qualität zu – auch im Hinblick auf Komfort und Sicherheit.

 

Automobilindustrie wird noch nicht als Treiber der Smart Mobility wahrgenommen

Die Automobilindustrie, die bereits ihr Angebot in Richtung Mobilitätsdienste ausweitet, wird hingegen von den Befragten in allen fünf betrachteten Ländern noch nicht als Treiber der Smart Mobility wahrgenommen.

„Wer das Rennen letztlich macht, ist derzeit völlig offen“, sagt D’Incà. Um die eigene Plattform zum Erfolg zu führen, sei ein hoher Einsatz nötig: „Es gilt alles auf eine Karte zu setzen – auch wenn man dafür über seinen Schatten springen muss.“

 

Allianzen über Branchengrenzen hinweg

Dazu gehöre auch, dass eine Bahnapp eine Busverbindung empfehle, wenn diese günstiger und schneller sei.

„Nur wer den Mut hat, sich selbst zu kannibalisieren, kann in dem neuen Markt gewinnen.“

Parallel erwartet D’Incà neue Allianzen auch über Branchengrenzen hinweg: „Eine überzeugende Produktvielfalt gekoppelt mit dem direkten Kundenzugang wird kein Anbieter alleine hinbekommen.“

Quelle: Die Studie zeigt eine hohe Zahlungsbereitschaft für Smart Mobility in DeutschlandOliver Wyman

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